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Bestandsaufbau des Atlantischen Lachses
Der urprüngliche Rheinlachs wurde infolge der übermäßigen Nutzung der Gewässer auch aus der Murg verdrängt. Vor etwa 100 Jahren starb er im Rheinsystem aus. Damals hatte die Menschen andere Ziele als den Schutz der Gewässer, die zu unserem heutigen Wohlstand führten.
Heute haben wir das Wissen und die Möglichkeiten, die Nutzungen gewässerfreundlicher zu machen. Das Ziel ist daher eine Nutzung der Gewässer, ohne diese zu schädigen. Dass dies gelingen kann, zeigt das Beispiel der Murg. Die Murg wurde in den letzten 15 Jahren zunehmend fischfreundlicher. Durch den Einsatz neuer Techniken sowie durch einen Ausgleich zugunsten des Flusses.
Wenn die Natur sich allmählich erholt, dann kann auch wieder damit begonnen werden, den Lachsbestand aufzubauen. Auch dies gelingt, da wir in der Murg und in anderen Wanderfischgewässern jährlich rückkehrende Lachse haben. Diese stammen noch überwiegend von besetzten Lachsen, da der Bestand in Baden-Württemberg insgesamt noch gering ist. Der Atlantische Lachs war in der Murg noch vor 200 Jahren in großer Stückzahl zu Hause.
Die biologischen Leistungen dieser Fischart faszinieren seit jeher. Über tausende von Kilometern fand er jährlich von Grönland über den Rhein zurück in die Murg. Es ist ein Wunder, dass heute wieder Lachse in die Murg zurückkehren. Es übersteigt manche Vorstellungskraft, dass kleine handgroße Lachse 40 km die Murg abwärts schwimmen, dann nochmal 700 km den Rhein hinunter, in die Nordsee, um schließlich in den Atlantik bis nach Grönland zu wandern. Sie müssen dann über Jahre hinweg Herausforderungen auf hoher See überstehen, einschließlich der Gefahren der Hochsee- und Küstenfischerei, der fischfressenden Vögel und der Raubfische. Dann den langen Weg zurückkehren bis hierher in die Murg.
Aus diesem Grund muss dem Bestandsaufbau aktuell noch unter die Arme gegriffen werden. Das kann aber erst in größerem Umfang geschehen, wenn die Fischschutz- und abstiegsanlagen an allen Wasserkraftanlagen der Murg gebaut worden sind. Solange in der Fischschutzkette der Murg noch Lücken sind, muss der große Durchbruch beim Bestandsaufbau noch warten. Und solange müssen wir davon ausgehen, das sich die Natur noch nicht vollends erholt hat. Der Lachs ist damit ein guter Indikator für den ökologischen Zustand der Murg.